Auch in diesem Jahr konnte die Frauengruppe der Siedlergemeinschaft Rastatt-Münchfeld ihr Publikum im voll besetzten Kehler Hof mit ihrem bunten Faschingsprogramm begeistern.
Die Akteure zauberten unter der Moderation von Renate Franzke ein rundum stimmiges Programm aus humorvollen Büttenreden, Sketchen und Showeinlagen auf die Bühne. Die Menschheit wird immer älter und was 100jährige so alles erleben, davon wusste Angelika Zittel als Fräulein Meier einige Anekdoten zu erzählen. Die beiden Siedlerschnallen Karin Schramm und Monika Veit griffen als Bänkelsängerinnen wieder zahlreiche lokalpolitische Themen in gekonnt kritischer Weise auf, von den Plänen zum neuen Schwimmbad bis hin zum Klohäuschen in der Kaiserstraße.
Was tun, wenn das „F“ an der alten Schreibmaschine nicht mehr funktioniert? Lucia Hobik hoffte auf schnelle Hilfe bei Fachhändlerin Brigitte Westermann. Diese konnte nur noch raten, das alte Ding zu entsorgen und gegen einen neuen Computer auszutauschen. „Othello nimm dich in Acht“, die Siedlerfrauen stürmten mit Renate Franzke das Badische Staatstheater und ein diskret platzierter Rieder Handkäs führte dazu, dass die Karlsruher ihren Theaterplatz aufgerissen haben, um dem üblen Geruch auf die Spur zu kommen.
Besonders freute man sich bei der Frauengemeinschaft über den Starauftritt von Heino, alias Wolfgang Franzke, der bei seiner Abschiedstournee natürlich auch bei den Siedlerdamen vorbeikam und ein Medley seiner berühmten Songs präsentierte. Als Gärtnerin nahm Monika Veit die geschenkten „Hinterlassenschaften“ eines Passanten gerne auf ihre Schippe, um damit ihre Blumenpracht im Gartenbeet zu düngen.
Zu welchem Höllenspektakel es führen kann, wenn eine brave Kirchgängerin vor der Maiandacht eine Portion Bohnen vertilgt, davon wusste Karola Metje qualvoll zu berichten. Die Lachmuskeln der Zuhörer wurden zum Schluss nochmal ordentlich strapaziert, als sich Emma und Trudchen (Ingrid Schwarz und Bettina Sprang) mit ihrem spritzigen Dialog über das Für und Wider der neuen Medien stritten.
Für gute Stimmungsmusik sorgte Roland Schmid und das närrische Publikum sang die Faschingsevergreens freudig mit. Für die Herstellung der Faschingsorden zeichneten wie jedes Jahr Stefanie und Karlheinz Metje verantwortlich. Zum Finale des gelungenen Narrenspektakels verabschiedeten alle Akteure das Publikum mit dem Siedlerlied und alle sagten: „Es war schön, nächstes Jahr kommen wir wieder!“