Oft werden Bücher nur einmal gelesen, dann an Freunde verliehen, am Ende vielleicht verschenkt oder im schlimmsten Fall entsorgt. Auf der anderen Seite wird Lesestoff von allen Generationen gesucht. Da kommt die Idee der Gemeinschaft der Siedler und Wohneigentümer Rastatt-Münchfeld genau richtig, einen Bücherschrank einzurichten.
„Bereits vor der offiziellen Einweihung sind immer wieder Interessierte vorbeigekommen und haben neue Bücher gebracht“, freut sich Martina Hasenauer, die die passende Idee hatte. Eine Rastatter Brauerei spendete einen nicht mehr betriebsfähigen Glaskühlschrank, aus dem die Siedler die entsprechende Technik ausgebaut haben. Die Seitenwände wurden mit Folie neu verkleidet und auf der Vorderseite prangt nun in großen Lettern: „Siedler Bücherei“. Unter der Pergola in der Münchfeldstraße hat der neue Bücherschrank einen guten, wettergeschützten Platz gefunden.
Wer Bücher ausleihen will, muss sich an einige Spielregeln halten, wie Martina Hasenauer bei der offiziellen Einweihung berichtet: „Wer will kann einfach nur zum Schmökern kommen, sich ein Buch ausleihen und es gleich vor Ort anlesen oder es auch einfach mit nach Hause nehmen“. Wer will kann seine Bücher später wiederbringen und austauschen oder nicht mehr gebrauchte Bücher einfach an andere verschenken. Wichtig ist der Siedlergemeinschaft, dass neben Büchern auch Zeitschriften oder DVDs getauscht werden dürfen. Allerdings sollte nur das verschenkt und getauscht werden, was man selber auch gerne verschenken würde. „Der Bücherschrank ist kein Mülleiner“, sagt Martina Hasenauer. Sie wird auch die Patenschaft für Bücherschrank übernehmen und regelmäßig schauen, ob alles in Ordnung ist. Die Literatur, mit der die „Siedler-Bibliothek“ bereits gefüllt ist reicht von Kinderbüchern über Krimis und Romane bis hin zu Ratgebern für verschiedene Lebenslagen. „Das Spektrum ist breit gefächert und wir laden alle Bewohner der Siedlung und des Münchfelds herzlich, in der Siedler-Bücherei zu schmökern und selbst Bücher mitzubringen“, so Gemeinschaftsleiter Stephan Friedrich und sein Stellvertreter Dirk Jacob.
Damit Bücher auch bei Dunkelheit ausgeliehen oder gebracht werden können, soll in den kommenden Wochen auf dem Dach des Bücherschrankes eine kleine Solarzelle installiert, die die Beleuchtung speist.
Foto: Isabell Friedrich